Weder Erlebnisse noch Ergebnisse, keine Ranglisten oder Streckenflugpunkte sind für Piloten letzten Endes von Bedeutung. Was am Ende zählt, ist die sichere Asuübung unseres Sportes.
Flugunfälle geschehen nie aus heiterem Himmel. Häufig ist es eine Fehlerkette, die am Ende zum Unfall führt, wenn sie nicht unterbrochen werden kann. Flugunfälle zu vermeiden heißt also primär, Fehlerketten zu durchbrechen. Wir können Unfälle nicht dadurch vermeiden, dass wir keine Fehler machen, Fehler passieren immer.
Das „Schweizer-Käse-Modell“ verdeutlicht diese Zusammenhänge auf andere Art und Weise: Ein nicht angeschlossenes Ruder wird beispielsweise erst dann zum Problem, wenn der Startcheck nicht oder fehlerhaft gemacht wird.
Das Heinrichs-Dreieck veranschaulicht die ungefähre Häufigkeit von unterschiedlich gravierenden Vorkommnissen: Auf einen schweren Unfall kommen ungefähr 30 schwere Störungen, 300 Beinahe-Unfälle und unzählige Beobachtungen, Erlebnisse und Auffälligkeiten.
Wir könne unendlich viel lernen und hilfreiche Konsequenzen ziehen aus den vielen Vorkommnissen, bei denen eine einzige Kontrolle Schlimmeres verhindert hat. Im Flugbetrieb, durch Weiterbildungsangebote, Briefings und insbesondere in der Ausbildung weisen wir auf deren Wichtigkeit immer wieder hin.
Zum Lernen aus Fehlern gehört auch, dass jeder Pilot und Flugschüler (und auch jeder Fluggast) Fehler und kritische Situationen unkompliziert und ohne disziplinarische Konsequenzen mitteilen kann.
Rede von Bruno Gantenbrink über Sicherheit beim Segelfliegen